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Erziehung

Aktualisiert: 27. Okt. 2021

Gerade für uns Dobermänner ist eine gute Erziehung besonders wichtig.

Wir sind halt sehr große und kräftige Hunde, die obendrein oft auch sehr impulsiv sein können. Da wir zusätzlich Beschützerinstinkt und eine gewisse Schärfe zum Wachen mit in die Wiege gelegt bekommen haben, musst du dafür sorgen, dass wir nicht aus freien Stücken diesbezüglich tätig werden und dadurch vielleicht andere in Gefahr bringen. Diese Eigenschaften müssen in geordnete Bahnen gelenkt werden, wenn du langfristig Freude an uns haben möchtest und dein Umfeld nicht gefährden oder anderen Angst einflössen willst. In diesem Bezug ist sicher auch mein Artikel "Dobermanns spezielle Eigenheiten verstehen lernen" ergänzend interessant. Du solltest uns mit ruhiger Ausstrahlung souverän durchs Leben führen, damit wir uns vertrauensvoll auf dich verlassen können und Entscheidungen dieser Art dir überlassen können. Wir sind sehr intelligente und arbeitsfreudige Hunde und lernen wirklich sehr schnell. Das solltest du dir zu nutze machen und uns von Anfang an mit einer konsequenten aber auch liebevollen Erziehung durch Leben führen, um ein gemeinsames harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen. Je besser ein Dobermann erzogen ist, um so mehr Freiheiten kann man ihm bieten!

Und Freiheit wünschen wir uns doch alle, oder ?



Allgemeine Tipps für die Erziehung und für das Training


Dinge, die aus deiner Sicht für deinen Hund allgemein tabu sein sollen, sollten schon für den Welpen tabu sein. Möchtest du z.B. nicht, dass dein Dobermann ins Bett darf, dann sollte diese Regel auch schon von klein auf gelten, bzw. vom ersten Tag an gelten. Es wäre nicht fair, es erst zuzulassen, weil man dem Scharm des Welpen erlegen ist und es später plötzlich zu verbieten. Ganz zu schweigen von der Mehrarbeit, um es ihn wieder abzugewöhnen.

Sei in der Erziehung wirklich konsequent! Regeln die gelten und Kommandos, die sicher sitzen, solltest du immer konsequent einfordern und darin nicht manchmal nachlässig sein. Wir sehr intelligenten Dobermänner nutzen solch inkonsequentes Verhalten sofort für uns aus und stellen deine Anweisungen dann gern allgemein in Frage, was die Erziehung unsereins allgemein erschweren wird.

Beginne eine Übung immer erst in ruhiger, reizarmer Umgebung und wenn sie sitzt, steigere dann nach und nach die Ablenkung in der Umgebung.


Löse ein gegenbenes Kommando immer mit einem Ok auf, damit für deinen Dobermann klar ist, wann die Übung beendet ist. Wenn er sich schon mal aus eigenen Stücken daraus begeben darf, wird er das Kommando irgendwann nicht mehr für ernst nehmen und hinterfragen.

Richtiges Timing ist wichtig. Lob oder Tadel bezieht ein Dobermann, und Hunde allgemein, immer auf die momentane Situation/Aktion. Wenn du deinen Dobermann schimpfst, weil er vor einer Stunde deinen Hausschuh angefressen hat, bringt er dein Schimpfen nicht mehr damit in Verbindung, sondern bezieht es auf die aktuelle Situation. Lob und Tadel müssen daher immer unmittelbar auf die jeweilige Situation/Aktion folgen, damit sie vom Hund verstanden und entsprechend mit der Situation verknüpft werden können.


Arbeite mit positiver Verstärkung. Belohne also erwünschtes Verhalten mit Leckerchen, Streicheln oder einem Spiel, dann wird dein Dobermann von sich aus gern bemüht sein, das erwünschte Verhalten auch weiterhin zu zeigen.


Schaff dir einen Radarblick an, damit du deinen Dobermann vorausschauend durch Situationen führen kannst, in denen du ihn unter Kontrolle halten musst und er sich benehmen soll. So kannst du ihm frühzeitig sagen, was er in der kommenden Situation zu tun oder zu lassen hat und gegebenenfalls ein Alternativverhalten anbieten oder einfordern. Ihm wird es dann auch viel leichter fallen, ein Kommando auszuführen, wenn er wirklich frühzeitig von dir auf die Situation vorbereitet wird.

Ist ein so impulsiver und schneller Hund, wie der Dobermann, in Aufregung schon zu sehr hochgefahren oder gar schon auf Abwegen, wird er sich kaum noch runter regeln oder nur schwer zurückrufen lassen. Sehe daher möglichst vor deinem Hund, was sich in der Umgebung so tut.

Lerne die Körpersprache deines Hundes richtig zu lesen, damit du einschätzen kannst, was in seinem Kopf vorgeht. Nur so kannst du aufkommende Aufregung, Warnsignale oder auch ängstliches Verhalten seinerseits frühzeitig erkennen und ihn sicher durch die jeweilige Situation führen und entsprechende Anweisungen geben oder Hilfen anbieten.

Zeige deinem Dobermann die Welt.

Je mehr Alltagssituationen dein Hund von klein auf kennenlernt, um so besser. An Kinder, Autos, Stadtgetümmel, Tiere auf der Weide, Restaurantbesuche oder ähnliches solltest du deinen Dobermann daher zeitig heranführen. Was der Hund kennt, bereitet ihm keinen Stress und macht ihn zu einen gechillteren Begleiter im Alltag.

Eine gute Bindung zwischen Hund und Halter ist ein zusätzlicher wichtiger Schlüssel zum Erfolg in der Erziehung. Ein Dobermann, der eine gute Bindung zu seinem Zweibeiner hat, wird sich mit Freude an seinem Menschen orientieren und auch bereitwillig mit ihm zusammenarbeiten.

Für die Bindung förderlich ist

  • Kontaktliegen, also den Hund eng an dir liegen lassen

  • Schmusen/Streicheln

  • Gemeinsames Spiel oder Toben auch gern völlig ohne Spielzeug, Zerrspiele und spielerisches Kräftemessen, wo auch der Hund zwischendurch mal gewinnen darf

  • Den Hund verbal oder mit Leckerli loben, wenn er beim Gassigehen von sich aus zu dir blickt

  • Schaffe Vertrauen durch Verlässlichkeit, feste Regeln, Rituale und eine gewisse Routine im Alltag

  • Achte auf die Körpersprache deines Dobermanns und behandle ihn fair und respektvoll.

Dobermann Tyson schmust auf Sofa mit Herrchen
Körperkontakt und Kuscheln mit meinen Zweibeinern liebe ich

Schläge sind absolut tabu und zerstören das Vertrauen und die Bindung zu dir!

Wenn dein Dobi etwas macht, was er nicht soll, darfst du ihn natürlich kurz und knapp tadeln und dies auch gegebenenfalls körpersprachlich unterstreichen. Wütendes Gebrüll hingegen wirkt unsouverän und nicht vertrauenserweckend. Ihn kurz souverän von etwas wegzuschieben, wo er nicht ran soll oder gegen einen kleinen Stupser mit einem Hey, ist sicher nichts einzuwenden, um ihn aus einem unerwünschten Verhalten rauszuholen. Schläge hingegen sind ein absolutes No-Go, zerstören das Vertrauen und können gerade beim wehrhaften Dobermann irgendwann sogar zu einer unschönen Gegenreaktion in Form eines Bisses führen!



Was sollte ein Dobermann können ?


An sich muss jeder für sich entscheiden, was ihm im Zusammenleben mit seinem Hund wirklich wichtig erscheint.

Die gängigen Grundkommandos wie Sitz, Platz, Bleib, Hier/Abruf, Nein, Aus und ein auflösendendes Ok sollte aber jeder Hund kennen.

Sicher würde es den Artikel sprengen, hier jede kleine Übung für den Alltag im Detail zu beschreiben. Ihr findet aber am Ende des Artikels ein paar Links, wo ihr Tipps und Anregungen dafür finden könnt. Allgemein ist Youtube wirklich eine tolle Fundgrube diesbezüglich. Hier nun aber ein paar Punkte, die unserem Rudel besonders wichtig erscheinen und aus unserer Sicht entsprechend trainiert werden sollten:


Der Rückruf, die Königsdisziplin der Erziehung beim Hund

Wer uns Dobermänner schon mal live erlebt hat, wie wir wie eine Rakete über die Wiesen heizen und dabei weite Kreise ziehen, kann sich vorstellen, welche Einschränkung es für uns ist, wenn wir z.B. nur an der Leine geführt werden können und auch sonst kaum eine Möglichkeit bekommen, mal richtig Dampf abzulassen (z.B. im Hundesport).

Da wundert es sicher nicht, wenn sich in einem solcher Hund immer mehr Energie und Frust aufstaut und sich bedingt dadurch auch im Alltag Probleme häufen. Selbst ein Dobermann, der frei laufen darf, welcher sich aber bei Außenreizen nicht zuverlässig zurückrufen lässt (z.B. bei fremden Hunden, Jogger, Radfahrern usw.), wird mit Sicherheit vielen den Angstschweiß auf die Stirn treiben, auch wenn er eigentlich soweit friedlich ist. Unsere Rasse hat halt leider einen gewissen Ruf, bitte bedenkt dies. Es gibt nun mal viele Menschen, die allgemein Angst vor Hunden haben und vor einem herangaloppierenden Dobermann sicher gleich doppelt soviel!

Schon aus gegenseitigen Respekt seid ihr daher in der Pflicht, solche Situationen zu vermeiden.

Für den Dobermann selbst kann es natürlich ebenfalls gefährlich werden, wenn er nicht hört und über die Straße vor ein Auto rennt, um auf der anderen Seite beispielsweise zu einem Hundekumpel zu gelangen.

Da viele von uns Jagdtrieb besitzen und wir durch unsere Kraft, Geschwindigkeit und Größe dem Wild auch wirklich gefährlich werden können, müsst ihr uns auch bei Wildsichtung im Griff haben. Zusätzlich darf ein offensichtlich jagender Hund von Jägerhand erschossen werden und das möchtest du doch sicher nicht für deinen Dobi riskieren, oder? Von daher ist es aus genannten Gründen wirklich äußerst wichtig, dass gerade beim Dobermann der Rückruf entsprechend trainiert wird und wirklich sitzt. Ergänzend neben dem eigentlichen Rückruftraining hat Frauchen mit mir das Spiel „Zeigen und benennen“ eintrainiert, was mir sowohl an der Leine, als später auch im Freilauf und Rückruf ergänzend super geholfen hat. Dazu separat gleich aber noch etwas mehr, da dies auch für das Leinentraining und insbesondere für Leinenaggression sehr empfehlenswert ist. Bedenke bitte: Bei einem Reiz, der an der Leine schon Probleme macht, wird ein Rückruf im Freilauf sicher erst recht Schwierigkeiten bereiten. Daher parallel bitte gegebenenfalls schon beim Leinentraining bei Problempunkten mit ansetzen, wenn du wirklich Erfolg mit dem Rückruftraining haben möchtest.

Dieses Video zum Aufbau eines Rückrufs hat uns beispielsweise gut gefallen.


Leinenführigkeit Leinenführigkeit ist bei uns Dobermännern immer wieder ein heißes Thema, da wir von Natur aus einen enormen Vorwärtsdrang mitbringen. Gerade bei so großen und kräftigen Hunden, wie uns Dobermännern, ist eine gute Leinenführigkeit natürlich etwas sehr wünschenswertes, woran man konsequent arbeiten sollte. Andernfalls wird dein Arm und die Schulter sicher ziemlich leiden, wenn du diesbezüglich nachlässig bist und es werden dann schnell auch deine Nerven mal blank liegen. Wenn dann noch ein interessanter Reiz für uns Dobis kommen sollte, wird es meist noch unschöner und verliert der Zweibeiner schnell ganz die Führung und Kontrolle über uns.

Für entgegenkommende Personen ist es sicher zusätzlich ein ziemlich unbehagliches Gefühl, wenn ein Dobermann sein Herrchen oder Frauchen durch die Gegend zieht und er vorn sein Ding macht oder gar rumpöbelt.

Meine Leinenführigkeit hat ebenfalls einige Trainingszeit und Nerven gekostet und ab und an teste ich immer wieder mal kurz aus, ob ich nicht doch mal wieder so schön vorwitzig ganz nach vorn kann. Frauchen ist da aber hartnäckig und da ich die meiste Zeit beim Gassigehen eh frei laufen darf, nehme ich mich dann doch zurück, damit ich schneller von der ollen Leine kann.

Bei uns persönlich hat es folgendermaßen am besten funktioniert:

Zuerst wurden zwei Führpunkte eingerichtet, sprich: Wenn ich artig an der Leine gehen soll, wird die Leine am Halsband eingeharkt. Wenn ich mal zum Schnüffeln etwas nach vorn ziehen darf, um z.B. mein Geschäft zu erledigen, wird die Leine ans gleichzeitig getragene Geschirr geklickt. Am Halsband darf ich nicht überholen und muss mich hinter meinen Zweibeinern halten. Frauchen hat sich mit entsprechend aufrechter Körpersprache wortlos frühzeitig zu mir eingedreht und mich kurz verharrend blockiert, noch bevor meine Nase von hinten an ihre Hand reichte, sodass ich sie wirklich nicht mehr überholen konnte.

Oft wird in diesem Zusammenhang von einer roten Linie gesprochen, die der Zweibeiner sich auf Höhe der eigenen Füße in Gedanken ziehen soll und die der Hund nicht übertreten sollte. Aus Frauchens Erfahrungen mit mir war ich durch meinen Vorwärtsdrang dann aber schon zu weit vorn, was ihr das Blockieren erschwerte. Daher hält sie mich einen Tick weiter zurück, wie beschrieben, und lässt meine Vorderpfoten gar nicht erst auf gleiche Höhe kommen.

Je nachdem ist sie beim Blockieren auch zusätzlich einem Schritt auf mich zu gegangen um mich etwas zurückzudrängen und hat dann kurz souverän verharrt.

Zuerst kann man dies gut an einer Begrenzung üben, wie z.B. an Mauern, Zäunen oder Hecken entlang, da diese Barrieren es dem Zweibeiner erst mal leichter machen mit dem Blockieren und es so für uns Hunden nicht ganz so leicht ist zu überholen. Natürlich gibt es noch andere Methoden, wie Richtungswechsel und stehen bleiben usw., was bei uns aber nicht so gut funktionierte, obwohl wir es monatelang versucht haben. Da muss wohl jedes Menschen-Hundeteam für sich rausfinden, was am besten fruchtet. Hier mal ein paar interessante Videos ergänzend dazu, die Frauchen sich allgemein dazu angesehen hat und wo sie sich das für uns brauchbare rausgezogen hat:


Frustrationstoleranz und Impulskontrolle Wir Dobermänner sind schon ziemlich impulsive Hunde. Es ist daher wichtig, dass wir lernen, uns auch mal zurückzunehmen und das Abwarten zu lernen.

Man spricht diesbezüglich auch von der sogenannten Frustrationstoleranz.

Sprich: Den Frust aushalten zu lernen, etwas nicht sofort zu bekommen oder erreichen zu können.

Lernt ein Dobermann dies nicht, wird er schnell mal unkontrollierbar nach vorn stürmen und sein Ding machen oder vielleicht auch eine ungeduldige Fieps- oder Bellorgie starten. Ein Dobermann, der gelernt hat, sich nicht fordernd oder

ungeduldig, sondern auch mal ruhig und abwartend zu verhalten, wird allgemein besser händelbar und sich in aufregenden Alltagssituationen leichter führen lassen.


Als Beispiel kann der Zweibeiner bei Hundebegegnungen mit netten Hunden erst mal mit etwas Abstand mit angeleinten Hunden stehen bleiben und sich kurz unterhalten, so dass wir Hunde noch nicht zueinander kommen. Wenn dein Dobi sich "runtergefahren" hat und z.B. auch ohne Kommando ruhig neben dir steht, sitzt oder sich gar hinlegt, kannst du ihn als Belohnung für sein ruhiges, abwartendes Verhalten ableinen und ihn mit dem anderen Hund toben lassen. Mit dieser Übung beugst du gleichzeitig auch dem Leinenziehen vor, wenn dein Hund eilig zu anderen Hunden hinziehen möchte, um zu spielen.


Du kannst beim Füttern den gefüllten Napf noch ein paar Minuten auf der Küchenarbeitsplatte stehen lassen und kurz etwas anderes erledigen, ehe dein Hund ihn zum Fressen hingestellt bekommt.

Oder setz dich beim Gassigehen einfach mal auf eine Bank und lese etwas, ehe es weiter geht usw.

Mit kleinen Übungen sollte man zusätzlich die Impulskontrolle trainieren.

Eine klassische Übung dazu ist z.B. den Dobermann neben sich absitzen zu lassen oder ins Platz zu legen und einen Ball zu werfen und den Hund erst nach Freigabe dorthin durchstarten zu lassen. Später kann man zusätzlich ein Zwischenkommando einfordern oder den Hund aus dem Lauf wieder zu sich rufen und vieles mehr.

Selbst Alltagssituationen wie die Fütterung oder kommender Besuch können zum Üben dienen. Beispiel wären, dass der Hund erst brav absitzen muss und erst auf Freigabe zum gefüllten Napf darf oder auf seinen Liegeplatz warten muss, bis die Zweibeiner sich begrüßt haben und sich hingesetzt haben, ehe er sie begrüßen darf.




Ebenfalls sehr wichtig: Ruhe halten lernen!

Achte bitte unbedingt darauf, dass dein Dobermann von klein auf auch genug Ruhephasen hat.

Auslastung ist zwar wichtig, aber zum Ausgleich sollten wir Dobis vor allem daheim auch entpannt chillen und Ruhe halten können.

Gemeinsam auf dem Sofa kuscheln ist z.B. eine sehr schöne Option. Wir liegen oft stundenlang dösend mit unseren Zweibeinern auf dem Sofa oder gehen auf einen unserer Liegeplätze und schlafen.

Da ich, wie die meinsten Dobermänner, so gerne in unmittelbarer Nähe meiner Menschen bin, haben Herrchen und Frauchen für uns Hundebetten in den Räumen aufgestellt, wo sie sich regelmäßig länger aufhalten (Wohnzimmer, Büro, Schlafzimmer). So kann ich in deren Nähe sein, aber trotzdem dort entspannt und gemütlich liegen.

Sollte dein Dobi daheim allgemein eher unruhig oder aufdringlich sein und vielleicht versuchen ständig die Ausmerksamkeit auf sich zu lenken, ignoriere ihn ruhig mal, damit er runterfahren kann.

Dafür kannst du ihn auch auf einen zuvor positiv verknüpften gemütlichen Liegeplatz schicken. Es kann ebenfalls sehr praktisch für unterwegs sein, wenn man seinen Hund an eine mitnehmbare Liegedecke gewöhnt hat, auf die man ihn bei Bedarf zum Ruhen und Entspannen schicken kann.



Alleinbleiben will gelernt sein Leider kann man seinen Dobermann nicht überall mit hinnehmen, weshalb wir Dobermänner es lernen müssen, mal alleine daheim zu bleiben.

Schließlich möchtet ihr Zweibeiner ja auch mal in Lebensmittelgeschäften einkaufen gehen, jemanden im Krankenhaus besuchen oder ähnliches, wo Hunde halt nicht mit dürfen.

Uns in den warmen Sommermonaten dann im überhitzten Auto zu lassen, verbietet sich ja hoffentlich von selbst, schließlich kann das für jeden Hund schnell tödlich enden!

Es bleibt also oft nur die Option, dass wir das Haus ohne euch hüten müssen.

Wenn Herrchen und Frauchen nicht daheim sind, kommen Hunde schon mal auf die unmöglichsten Ideen. Die einen bellen oder jaulen die ganze Nachbarschaft zusammen. Oder es werden vielleicht Kissen zerfetzt, Schuhe angenagt, Tapeten oder Türen angekratzt oder gar das Sofa mit Löchern „verschönert“. Ein Szenario, was sicher in jedem Hundebesitzer erst mal Wut und Verzweiflung aufkommen lässt und was auf Dauer auch ganz schön ins Geld gehen kann. Zerstörungswut beim Alleinsein ist nicht unbedingt Dobermann-spezifisch, sondern kann bei fast allen Hunden auftreten, wenn das Alleinbleiben nicht entsprechend langsam aufgebaut und trainiert wurde.

Bei so impulsiven Hunden, wie uns Dobermännern spielt aber ebenfalls der Aspekt Auslastung gerade in diesem Punkt eine große Rolle. Bekommen wir Powerpakete keine Gelegenheit, uns auszupowern und werden auch geistig nicht entsprechend ausgelastet, kommen gerade wir Dobis schon mal leicht auf solche unliebsamen Selbstbeschäftigungsmaßnahmen, wenn wir allein daheim sind und Langeweile schieben. Ich war in diesem Punkt sehr pflegeleicht und habe außer einem paar Schlappen in der Kindheit eigentlich nichts kaputt gemacht. Frauchen weiß aber, dass so einige andere Dobis da ganz schöne Zerstörungswut an den Tag legen können.

Vielleicht war es bei uns nicht so, weil Frauchen von klein auf mit mir zum Hundeplatz gegangen ist und dort und daheim mit mir altersgerechte Dinge trainiert hat. Vor dem etwas längeren Alleinbleiben ging es immer raus. Dort konnte ich ausgiebig mein Geschäft machen und noch eine Runde mit Herrchen oder Frauchen toben. Drin gab es danach noch was schönes zu kauen oder einen gefüllten Leckerliball.

Dann haben sind Herrchen und Frauchen ohne viel Tam Tam vom Acker gemacht und nur nebenläufig beim Rausgehen gesagt “sind gleich wieder da“.

Sie haben das langsam zeitlich gesteigert und mich von klein auf auch in Alltagssituationen regelmäßig mal kurz allein im Haus gelassen (draußen Wäsche aufgehängt, die Hühner im Garten gefüttert, den Müll weggebracht, später auch den Rasen gemäht oder das Auto gewaschen usw.). Bei uns hat es so gut funktioniert und vielleicht geht diese Taktik ja auch bei euch auf.

Alternativ kann gerade in der Anfangszeit die Gewöhnung an eine stabile Box helfen, in die der Hund bei Abwesenheit untergebracht wird. Diese sollte natürlich entsprechend groß und gemütlich ausgestattet sein. Natürlich sollte der Hund mit entsprechenden Boxentraining darauf vorbereitet werden, damit er seine Box gern mag und sie als sicheren Rückzugsort und Schlafplatz gern akzeptiert. Dieses Video hat uns dazu gut gefallen, auch wenn wir selbst keine Box im Hause benutzen.


Zeigen und benennen Ein Spiel, welches sehr viel bewirken kann!

Autos und Fahrräder waren für mich nie ein Problem, aber Jogger und z.B. fremde Katzen draußen haben mich in der Pubertätsphase schon an der Leine echt auf die Palme gebracht. Auch wenn auf weiter Flur fremden Menschen auftauchten, war ich durch meinen recht ausgeprägten Wach- und Schutztrieb immer ziemlich angespannt. Innerorts oder in der Stadt waren Menschen aber kein Problem, da sind halt so viele, die da wohl einfach mit dazugehören.

Nun möchte Mensch natürlich keinen Dobermann an der Leine haben, der Stress macht und erst recht nicht, wenn der Dobermann von der Leine ist. Ehrlich gesagt war es für mich ebenfalls nicht wirklich schön, wenn ich mich in solchen Situationen immer so aufregen musste.

Wer mag schon gerne Stress haben ? Keiner, auch wir Hunde nicht!

Frauchen hat daher natürlich nach Lösungen gesucht und ist dabei unter anderem auf „zeigen und benennen“ gestoßen. Es handelt sich quasi um ein Such- und Anzeigespiel, wo z.B. Dinge, Personen oder auch andere Hunde, die negative Emotionen beim Hund auslösen, nach und nach positiv belegt werden. Dadurch konnte auch ich Reize wie Jogger positiv verknüpfen und kann sie heute entspannt meistern und auf Rückruf zu Frauchen laufen und sogar unangeleint bei ihr bleiben. Selbst fremde Katzen oder Wild sind nun zum Glück kein Problem mehr für mich.

Frauchen findet „zeigen und benennen“ besonders für uns Dobermänner super geeignet, weil wir dadurch unseren Wachtrieb ausleben können, indem wir euch Zweibeinern Objekte anzeigen oder auf euren Wink hin (z.B. wo ist der Hund, das Reh..) das genannte Objekt suchen dürfen, um uns dann unserem Zweibeiner zuzuwenden und eine tolle Belohnung zu kassieren.

Anfangs gab´s bei uns Leckerlis zur Belohnung, mittlerweile aber ein tolles Zerrspiel, worauf ich mega abfahre. Natürlich geht so was nicht von heute auf morgen, aber nun haben wir eine tolle Basis für uns erarbeitet, die es mir erlaubt, den Gassigang fast völlig ohne Leine laufen zu dürfen und nur in wenigen Situationen aus Rücksicht an die Leine zu müssen, wenn uns z.B. fremde Leute oder angeleinte Hunde unmittelbar begegnen. Herrchen und Frauchen können den Spaziergang mit mir so natürlich auch viel entspannter genießen und ich ebenso. Falls ihr nun neugierig seid, was es mit „zeigen und benennen“ genauer auf sich hat, schaut mal in folgende Links, wo das Prinzip von Expertenhand ausgiebig erklärt wird, was wir Laien sicher nicht besser erklären können:


Eins noch zum Schuss

Mein Herrchen und Frauchen sind keine Hundetrainer, sondern nur normale Hundehalter, weshalb wir euch nur Tipps an die Hand geben können, die bei uns gefruchtet haben und die sicher nicht allgemeingültig sind.

Wie sagt man doch so schön: „Viele Wege führen nach Rom“ Den Besuch eines Hundesportverein, der sich moderner, positiv aufgebauter Trainingsmethoden bedient oder einer gute Hundeschule, die mit Gebrauchshunden und möglichst auch mit dem Dobermann ausreichende Erfahrungen hat, können wir euch nur ans Herz legen.

Dort werdet ihr sowohl für die Grunderziehung, aber sicher auch bei ernsteren Problemen kompetente Hilfe bekommen. Abschließend möchten wir euch noch ein paar Youtube-Kanäle empfehlen, die Frauchen gut gefallen und wo sie sich viel Anregung raus geholt hat. Dort findet ihr sicher ebenfalls einige Anleitungen für die gängigsten Übungen, die man im Alltag so braucht, wie z.B. dem Rückruf und vieles mehr.




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