Wie steht es um unsere Rassegesundheit ?
Um es gleich vorweg zu nehmen, es steht leider allgemein gar nicht gut um unsere Gesundheit! Ich würde gern etwas anderes schreiben, aber alles andere wäre beschönigt und gelogen.
Es ist eigentlich ein sehr trauriges Kapitel, aber nun denn...
Wenn du dir also einen Dobermann ins Haus holst, sollte dir bewusst sein, dass du evtl. dicke Tierarztrechnungen begleichen können musst.
Welche Krankheiten plagen insbesondere den Dobermann ?
Dilalative Kardiomyopathie (DCM)
DCM ist eine genetisch bedingte und vererbbare schwere Herzerkrankung, die beim Dobermann besonders aggressiv auftritt. Der besondere Horror dieser Erkrankung ist die Tatsache, dass 58,7 % der Dobermänner früher oder später in ihrem Leben an DCM erkranken (laut Studien der LMU München).
Zelluläre Phase
Zu Beginn, in der sogenannten zellulären Phase, sieht das Hundeherz selbst für einen Tierarzt noch vollkommen normal und gesund aus, Krankheitsanzeichen sind nicht zu erkennen. Die Tiere sind in dieser Phase meist bis zu 3 Jahren alt.
Okkulte Phase In der nun folgenden sogenannten okkulten (noch verborgenen) Phase, kommt es oft zu Herzrhythmusstörungen/Kammerflimmern, die schon in diesem Stadium bei ca. einem Drittel der Dobermänner zum plötzlichen Herztod führen.
Ein eben noch auf der Wiese tobender Dobermann bricht plötzlich tot zusammen und hinterlässt einen geschockten Besitzer.
Fatal ist, dass die okkulte Phase nahezu symptomfrei verläuft, der Hund scheint kerngesund. Diese Phase dauert meist 2-3 Jahre an.
Bei einer gründlichen Untersuchung lässt sich jedoch nun feststellen, dass mit dem Herzen etwas nicht stimmt. Es tritt eine bestimmte Form von Herzrhythmusstörungen auf, sogenannte ventrikuläre Arrhythmien, die sich durch gründliche Herzuntersuchungen (Langzeit-EKG in Kombination mit Herzultraschall) erkennen lassen.
Overte Phase
Bei der DCM weitet sich in Folge nun das Herz und schlägt dadurch schwächer, wodurch der Blutdruck sinkt. Der Körper versucht mit verschiedenen Kompensationsmechanismen dem niedrigen Blutdruck entgegenzuwirken. Irgendwann kann das Herz mit der Mehrbelastung nicht mehr fertig werden. Nun kommt es auch oft zu Wasser in der Lunge und/oder Bauchraum. Letztendlich stirbt der Hund dann an Herzversagen.
Symptome
Leistungsschwäche, Atemnot, Husten, Appetitlosigkeit, Schwindel, Ohnmachtsanfälle, Bauchumfangsvergrößerung aufgrund von Wasseransammlungen im Bauchraum.
Diagnose
Um DCM frühzeitig erkennen zu können und die Überlebenschancen zu verbessern, empfehlen sich regelmäßige Kontrolluntersuchungen mittels Langzeit-EKG in Kombination mit Herzultraschall.
Bestimmung des Troponinwertes und der Nierenwerte (Indikatoren für eventuelle Probleme am Herzen)
Auch Röntgenaufnahmen können ein vergrößertes Herz erkennen lassen.
Achtung!
Abhören, Herz-Ultraschall und Röntgen allein reichen gerade im Anfangsstadium nicht aus, um DCM feststellen zu können. Wichtig ist es, zusätzlich ein 24 Stunden-Langzeit-EKG machen zu lassen, wo auch nur zeitweise auftretende Extrasytolen des Herzens erkannt werden können !
Behandlung
DCM ist nicht heilbar und letztendlich immer tödlich. Durch herzunterstützende Medikamente usw. kann man den Krankheitsverlauf aber evtl. verzögern und die Lebensqualität für den Hund für seine restliche Zeit verbessern.
Achtet bitte schon beim Kauf eines Welpen darauf, dass beide Elterntiere regelmäßig komplett herzuntersucht sind. Ein guter Züchter, dem die Rasse wirklich am Herzen liegt, wird auf Untersuchung beider Elterntiere wert legen und euch gern Auskunft darüber geben und offen über die Problematik sprechen. So könnt ihr das Risiko hoffentlich minimieren.
Schaut euch bitte auch folgendes Video zum Thema DCM an, dass jeder Dobermannhalter oder Interessent an der Rasse kennen sollte!
Es ist zwar etwas länger, aber nehmt euch bitte die Zeit.
von-Willebrand-Syndrom (von-Willebrand-Disease, kurz vWD)
Ist eine erblich bedingte Blutgerinnungsstörung, die durch einen Mangel am von-Willebrand-Faktor (syn. Faktor-VIII-bezogenes Antigen) ausgelöst wird. Sie ist die häufigste Störung der Blutgerinnung beim Hund.
Bei gesunden Tieren befindet sich der von-Willebrand-Faktor (vWF) auf der Innenwand der Blutgefäße und in den Blutplättchen. Kommt es zu einer Verletzung, bindet der Faktor die dadurch freigelegten Kollagene und bindet zusätzlich die Blutplättchen an sich, wodurch die zelluläre Hämostase ausgelöst wird, wobei die Blutplättchen mit dem Verschluss der Wunde beginnen.
Bei einem fehlender oder defekter vWF ist dieser wundschließende Vorgang gestört, sodass betroffene Tiere bei Verletzungen sehr lange nachbluten und unter Umständen verbluten können.
Je nach Ausprägung und Schwere der Erkrankung werden drei verschiedene Formen (Typen) beschrieben. Beim Dobermann kommt der Typ 1 vor.
Typ 1
Ist die autosomal dominant vererbbare Form der Krankheit.
(autosomal : auf geschlechterunspezifischen Chromosomen)
Beim Typ 1 ist die Funktion des vWF intakt, allerdings ist die Menge an vorhandenem vWF vermindert.
Ergänzend seien noch die anderen Typen genannt:
Typ 2
Es kommen sowohl rezessive (zurücktretende) als auch dominante Unterformen vor. Beim Typ 2 sind die verschiedenen Funktionen des vWF gestört, wie die Bindung an Blutplättchen, an die Gefäßwand oder an den Blutgerinnungsfaktor VIII.
Typ 3
Vererbt sich einfach autosomal rezessiv.
Der Typ 3 des von-Willebrand-Syndroms kommt am seltensten vor und ist durch eine starke Verminderung oder das vollständige Fehlen des vWF charakterisiert. Entsprechend sind alle Funktionen des vWF stark eingeschränkt oder fehlen völlig.
Symptome:
Wunden bluten lange und schließen sich schlecht.
Ausbildung von Hämatomen, wiederholte Magen-Darm-Blutungen (mit oder ohne Durchfall), Nasenbluten, Zahnfleischbluten, verlängerte Blutung bei der Läufigkeit.
Diagnose:
Die Krankheit wird über einen DNA-Test nachgewiesen. Die endgültige Diagnose eines von Willebrand-Faktor-Mangels erfolgt auch durch Nachweis des Plasmaspiegels.
Behandlung:
Eine Heilung gibt es nicht. Bei gering bis mittelgradigen Blutungen kann man versuchen, die Blutung mit Bandagen oder anderen Druckmitteln zu stoppen. Wenn während einer Operation Blutungen auftreten, wird der Tierarzt versuchen, Blutgefäße so schnell wie möglich zu verbinden/zu vernähen. Ein Hund mit signifikantem Blutverlust benötigt eine Bluttransfusion. Wenn vWD vor der Operation bekannt ist, kann Kryopräzipitat verabreicht werden, ein Blutprodukt, das reich an von-Willebrand-Faktor ist. Wenn Kryopräzipitat nicht verfügbar ist, ist Plasma eine Alternative.
Für Hunde mit einem leichten vWD (insbesondere Typ 1) können Tierärzte ein Hormon namens Desmopressinacetat oder DDAVP verabreichen, das vWF in den Blutkreislauf freisetzt und die Blutungszeit vorübergehend verkürzt. Bei vWD betroffenen Tieren sollte darauf geachtet werden, dass bestimmte Medikamente, welche die Blutgerinnung zusätzlich negativ beeinflussen, verzichtet wird (z.B. Aspirin, Penicillin. Ibuprofen, auf Sulfonamid basierende Antibiotika usw.)
Dancing Dobermann Disease
Eine eher seltene neurologische Erkrankung, aufgrund dessen es zu einer zunehmenden Schwächung/Ausfall von einigen Muskeln und Nerven der Hinterhand kommt. Die Erkrankung schreitet meist nur langsam fort.
Symptome
Beugung des Sprunggelenks, taumelnden/tänzelnden Gang. Im fortgeschrittenen Stadium können auch Lähmungen auftreten.
Diagnose
Die Diagnose wird durch Vorbericht, klinisches Bild und eventuell Elektromyografie gestellt.
Behandlung
Eine Heilung gibt es nicht, eine recht guter Lebensqualität von mehreren Jahre kann aber meist erreicht werden. Unterstützend kann eine Physiotherapie mit Massagen, Thermotherapie (Wärmebehandlung) oder auch Kryotherapie (Kältebehandlung) förderlich sein.
Schilddrüsenunterfunktion (SDU/Hypothyreose)
Die Schilddrüse ist ein hormonproduzierendes Organ, das lappenförmig rechts und links der Luftröhre am Hals des Hundes liegt.
Bei der SDU produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone, welche für den Stoffwechsel des Körpers gebraucht werden. Bedingt dadurch verlangsamen sich die Zellfunktionen.
Symptome
(Sie treten leider recht unspezifisch auf)
Augenerkrankungen, Beeinträchtigungen des Bewegungsapparats, Epileptische Anfälle, leichtes Frieren, schnelle geistige und körperliche Ermüdung, verschiedene Hautprobleme, Herz- und Kreislaufprobleme, Verdauungsprobleme, Unfruchtbarkeit, Taubheit, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen, Übererregbarkeit usw.
Diagnose:
Über Blutbild/Schilddrüsenprofil. Ein Standartprofil reicht jedoch nicht aus, daher bitte unbedingt zusätzlich auf die Analyse von T3 und freies T3 bestehen!
Die ideale Untersuchung der Schilddrüse mit der größten Aussagefähigkeit der Analyse umfasst mindestens die folgenden Werte: Gesamt T4, freies T4, gesamt T3, freies T3, TSH, TAK, Cholesterin und Cortisol.
Behandlung
Per medikamentöser Einstellung über Tabletten oder Tropfen.
Blue Dobermann Syndrom (Alopezie)
Ist eine Erbkrankheit, die blaue (graue) Dobermänner betrifft, weshalb man bei diesem Farbschlag auch von Qualzucht spricht. Dieser Fabschlag ist daher in den offiziellen Zuchtverbänden nicht zugelassen. Bei der Alopezie verkümmern nach und nach die Haarfollikel, was zu Schäden des Haarkleides führt.
Symptome
Fortschreitender Haarverlust führt bis hin zur Nacktheit. Zusätzlich wird die Haut trocken und rissig, was weitere Hauterkrankungen begünstigt, wie Entzündungen und Ekzeme.
Diagnose
Hinweise geben Rasse, Saisonalität der Erkrankung und klinisches Bild.
Wichtig ist, andere Erkrankungen auszuschließen, die ebenfalls mit Haarausfall einhergehen.
Hierzu zählen vor allem Schilddrüsenunterfunktion, das Cushing-Syndrom (hormonellen Erkrankung) und eine Überfunktion der Nebennierenrinde.
Im Zweifelsfall kann man die Verdachtsdiagnose mit Hilfe einer Hautbiopsie bestätigen, die histologisch (feingeweblich) untersucht wird.
Behandlung
Leider sind nur die sekundären Hauterkrankungen wie Entzündungen und Ekzeme für sich behandelbar. Das Blue Dobermann Syndrom selbst und der daraus resultierende Haarverlust ist nicht heilbar.
Wobbler-Syndrom
Durch eine angeborene Fehlbildung des Wirbelkörpers oder Bandscheibenerkrankungen kommt es zu einer Kompression im Rückenmark. Es wird auch diskutiert, ob genetische Ursachen vorliegen können, oder eine falsche Ernährung oder eine Überbelastung beim Junghund ursächlich sein können.
Symptome
Muskelschwäche (betrifft erst Hinter-, dann Vorderbeine), der Hund läuft torkelnd und schleift die Pfoten. Hund läuft mit weit nach außen greifenden Schritten, die Schritthöhe und Schrittweite ist ebenfalls gesteigert.
Oft Schmerzempfindlichkeit im Bereich des Halses und der Wirbelsäule.
Diagnose
Überprüfung der Haltungs- und Stellungsreaktionen, sowie der Reflexe. Durch Röntgen.
Behandlung
Wobber kann operativ behandelt werden, indem die Fehlbildung und/oder auch Zubildungen korrigiert/entfernt werden.
Demodikose
Die Demodex Milben (Haarbalgmilben) gehören zur normalen Hautfauna behaarter Säugetiere und des Menschen. Sie sitzen im Haarbalg und den Talgdrüsen des Hundes und ernähren sie sich von Talg und abgestorbenem Gewebe.
Wenn das Immunsystem aus irgendeinem Grund geschwächt ist, können die Demodex-Milben jedoch die Überhand gewinnen. Dadurch bedingt kommt es zu Hautreizungen.
Auf Grund des Erscheinungsbildes wird bei der Demodikose von der lokalen und generalisierten Form gesprochen.
Bei der lokalisierten Form beschränken sich die Hautveränderungen, wie der Name schon sagt, auf einige wenige kleine Stellen am Körper.
Bei der generalisierten Form sind größere Bereiche oder sogar der ganze Körper von den Hautveränderungen betroffen.
Symptome
Haarlose Hautstellen, Rötungen der Haut, geschwollene und verdickte Haut, nässende Hautstellen, Schuppenbildung, Pustel- und Krustenbildung (auch eitrig), unterschiedlich starker Juckreiz.
Diagnose
Erfolgt in der Regel über eine mikroskopische Untersuchung von tiefen Hautgeschabsel. Da es verschiedene Formen der Demodikose gibt, ist eine korrekte Einordnung der vorliegenden Form wichtig, um die weite Behandlung entsprechend anpassen zu können.
Behandlung
Mit akariziden Mitteln. Lokal werden vorzugsweise Bäder oder Waschungen vorgenommen, systemisch durch Spot on Präparate oder durch orale Verabreichung. Kortisonpräparaten sollten wegen deren negativer Wirkung auf die Immunabwehr nicht angewendet werden.
Spondylose
Spondylosen sind degenerative Veränderung der Wirbelkörper und der Zwischenwirbelscheiben der Wirbelsäule. Es kommt zu knöchernen Zubildungen auf der Unterseite der Wirbelkörper einerseits und zum Abbau elastischer Elemente andererseits.
Die Zubildungen können so lang werden, dass sie zwei hintereinander liegende Wirbel über die Bandscheibe hinweg verbinden. Es kommt zur knöchernen Überbrückung der Wirbelzwischenräume, was letztendlich zur Versteifung einzelner Abschnitte der Wirbelsäule führt.
Die Beschwerden treten meist auf wenn einzelne Wirbel beginnen, Brücken zu bilden, also bei einer noch nicht vollständigen Verknöcherung der Wirbelkörper miteinander. Wenn die Wirbelkörper noch nicht miteinander verknöchert sind, kommt es durch die sporn- oder brückenartigen Knochenzubildungen zu einer Reizung der Knochenhaut, was sehr schmerzhaft ist.
Mögliche Ursachen können sein:
Genetische Disposition, Zucht von unnatürlichen Körperformen, Umwelteinflüsse, Traumata (Schädigung/Verletzung), zu starke Belastung über einen längeren Zeitraum, z.B. durch Sport oder Übergewicht.
Symptome
(treten meist nur Schubweise auf)
Schmerzen beim Aufstehen und Hinlegen, Hund liegt viel, findet dabei aber nicht so leicht die richtige Liegeposition. Der Rücken wird vom Hund hochgewölbt um die Wirbelsäule zu entlasten, Probleme beim Treppensteigen oder beim ins Auto springen. Schwäche in der Hinterhand, wodurch der Hund hinten einknickt, eigentümlich auf den Hinterpfoten steht und diese evtl. auch nachzieht. Rüden pinkeln plötzlich nicht mehr mit gehobenen Bein. Plötzliches Aufjaulen während des Spiels. Probleme beim Harn lassen und/oder beim Stuhlgang.
Diagnose:
Erfolgt über Röntgenaufnahmen und Abtasten der Wirbelsäule.
Behandlung:
Schmerztherapien mit entzündunghemmenden Mitteln sind nur bei Krankheitsschüben erforderlich. Es gibt zusätzlich gute Möglichkeiten, den Verlauf der Spondylose positiv zu beeinflussen. So kann man zum Beispiel „im Hintergrund“ homöopathisch entzündlichen Prozessen entgegenwirken. Medikamente wie Traumeel und Zeel haben sich hierbei sehr gut bewährt.
Was sollte man im Alltag zusätzlich beachten ?
Benutze Hunderampen oder -treppen, damit dein Hund nicht unnötig springen muss (z.B. für das Auto, Bett oder Sofa)
Sorge für eine gute Liegefläche, im Idealfall ein orthopädisches Hundebett.
Achte auf das Gewicht deines Vierbeiner und halte ihn schlank.
Vermeide unnötiges Treppenlaufen, wenn möglich nehme Aufzüge statt Treppen, wenn Du den Hund dabei hast.
Halte den Hund bei Kälte warm und gönne ihm bei kühler Witterung einen warmen Hundemantel
Achte darauf, dass andere Hunde im Spiel nicht auf seinen Rücken springen
HD (Hüftdysplasie)
Die Hüftdysplasie ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks, wobei die beiden gelenkbildenden Knochen, die Gelenkpfanne und der Oberschenkelkopf, nicht korrekt aufeinander passen.
Beim Dobermann kommt sie glücklicherweise nicht so häufig vor, wie bei vielen anderen großen Hunderassen.
Neben der Vererbung, die zu einer Hüftgelenk-Dysplasie beim Hund führen kann, gibt es noch andere Faktoren, die sie begünstigen können. Große Hunderassen, die im Wachstum falsch ernährt werden, können ebenfalls eine Hüftgelenk-Dysplasie ausbilden. Zu nennen wäre da beispielsweise die Fütterung mit sehr energiereichem Futter und Vitamin C-, Vitamin D- oder Kalzium-Zusätzen. Große Rassen wie der Dobermann sollten auch gerade im Wachstum schlank gehalten werden. Ebenso fördert eine zu starke körperliche Belastung bei noch sehr jungen Hunden die HD.
Symptome
Zunehmenden Schmerzen bei Spaziergängen. Der Hund will nicht mehr weit laufen, er setzt sich öfter hin, Hund schreit beim Spielen gelegentlich auf. Er zeigt einen instabilen Gang. Bei Bewegungen des Gelenkes kann ein Knacken, Klicken oder Knirschen des Gelenks hörbar sein.
Diagnose
Per Röntgen und Prüfung des Gangbildes.
Behandlung
Am häufigsten wird die Hüftgelenk-Dysplasie konservativ mit einer Schmerztherapie behandelt, oft mit einer Kombination aus Schmerzmitteln und Physiotherapie. Auch eine operative Behandlung ist möglich.
Kopftremor
Betroffen sind vor allem die Rasen Dobermann, Boxer, sowie englische und französische Bulldoggen. In Fachkreisen wird dieses Phänomen auch als „Head bobbing“ (Kopfzittern) bezeichnet.
Man spricht auch vom sogenannten episodischen (vorübergehenden) Kopftremor, da die Symptome nur kurzzeitig auftreten. Es werden genetische Ursachen vermutet, die genaue Ursache konnte bis heute aber noch nicht geklärt werden.
Symptome
Hund fängt plötzlich mit dem Kopf an zu wackeln und zu zittern.
Dieser Umstand kann einige Sekunden bis zu mehreren Stunden andauern und tritt nur phasenweise auf. Die Symptome können alle paar Tage oder auch nur alle paar Monate auftreten. In manchen Fällen können die Symptome auch völlig verschwinden.
Behandlung
Eine medizinische Behandlung gibt es nicht. Die Erkrankung schränkt die Lebensqualität des Hundes aber zum Glück ansonsten nicht ein und er kann mit dieser Krankheit ein ganz normales Alter erreichen.
Das Kopfwackeln kann durch intensive Ablenkung (z.B. Leckerli, Lieblingsspielzeug, Aufforderung zum Gassigehen) unterbrochen werden.
Magendrehung
Eine Magendrehung ist ein lebensbedrohlicher Notfall!
Der Magen des Hundes wird beweglich von flexiblen Bändern an seiner Position festgehalten und ist nicht starr mit der Bauchhöhle verbunden.
Bei einer Magendrehung überdehnt sich der Magen und dreht sich somit um seine eigene Achse. Durch die Magendrehung werden auch die Blutgefäße und Nerven des Magens abgedrückt und der Magen wird nicht mehr gut durchblutet.
Betroffen sind vor allem größere Hunde, insbesondere mit tieferem Brustkorb, wie es auch beim Dobermann der Fall ist. Der Magen hat bei einem tiefen Brustkorb eher Platz, um sich um die eigene Achse zu drehen. Rüden sind auf Grund ihres größeren Brustkorbs daher auch häufiger betroffen.
Das Risiko nimmt mit zunehmendem Alter zu, vermutlich, weil das Gewebe der Magenbänder nachlässt.
Laut Prof. Dr. Tosso Leeb (TiHo Hannover) wird die Magendrehung wahrscheinlich nicht vererbt, was auch aus andere Studien herauszulesen ist. Es werden verschiedene Faktoren dafür vermutet, aber die genaue Ursachen sind unklar. Auslöser für eine Magendrehung könnten auch Stress, ungewohntes Futter oder Magen- Darminfektionen sein.
Symptome
Der Hund ist unruhig, es kommt zu starkem Speichelfuss, in der Regel wird auch kein Futter und Wasser mehr aufgenommen.
In Folge versucht der Hund vergeblich zu erbrechen oder Kot abzusetzen, die Mundschleimhaut ist blass.
Typisch ist nun auch ein aufgeblähte Bauch, weil der Magen immer mehr aufgast.
Das Allgemeinbefinden verschlechtert sich nun zunehmend, die Atmung wird schneller und oberflächlicher, der Puls ist stark erhöht. Der Hund wird immer schwächer und liegt auf der Seite. Er zeigt Teilnahmslosigkeit bis zum Schockzustand.
Diagnose
Erfolgt durch Röntgen
Behandlung
Durch sofortige Not-OP
Falls du den Verdacht einer Magendrehung hast, bitte keine Zeit verlieren und sofort einen Tierarzt aufsuchen! Jede Stunde kann bei einer Magendrehung über Leben und Tod des Hundes entscheiden!
Vorbeugende Tipps:
Die eigentliche Ursache der Magendrehung ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen, daher gibt es viele Ratschläge und Spekulationen.
Es wird überall davor gewarnt, Hunde mit vollem Magen toben oder spielen zu lassen. Doch ob diese Vorsichtsmaßnahme vor einer Magendrehung schützt, ist nicht erwiesen. Denn Hunde können auch mit leerem Magen eine Magendrehung erleiden.
Sicherheitshalber wird aber geraten, keine zu großen Mengen in einer Mahlzeit zu verfüttern. Daher besser mindestens zweimal täglich füttern.
Vor oder nach der Fütterung nicht so viel Wasser saufen lassen.
Hastige Futter- oder Wasseraufnahmen vermeiden.
Nach der Fütterung sollte der Hund für ca. 2 Stunden nicht spielen, springen, herumtoben und möglichst keine Treppen steigen oder sich um die Körperachse wälzen.
Fotos von pixelio.de
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