Heute möchte ich mal ein heikles Thema ansprechen:
Das Kupieren von Ohren und Rute beim Dobermann.
Wie ihr seht, ist bei mir zum Glück noch alles dran, so wie es sich für einen echten Dobermann von heute gehört und wie es auch der Rassestandart fordert.
Wir Dobermänner sind eh imposante Erscheinungen. Wir sollten jedoch als Wachhund noch bedrohlicher aussehen, daher setzte sich in früheren Zeiten leider ein äußerst fragwürdiges Schönheitsideal durch, an dem leider noch heutzutage viele festhalten.
Dafür schnitt man Dobermännern schon als Welpen den Schwanz und Teile der Ohren ab, um diese zum Stehen zu bringen und somit eine "aggressiver" erscheinende Optik zu erreichen.
"Kupieren" nennt sich dieses äußerst schmerzhafte Verfahren.
Der Begriff Kupieren stammt aus dem Französischen und bedeutet soviel wie abschneiden.
Manchem Nicht-Dobermannhaltern ist gar nicht bewußt, dass man schon immer mit dem Skalpell nachhelfen musste, damit der Dobermann Stehohren bekommt.
Bis Ende des letzten Jahrhunderts erlitten Generationen von Welpen diese Torturen sogar im Namen des "Rassestandards".
Zugegeben, mein Herrchen und Frauchen finden die stehenden Ohren beim Dobermann auch hübsch, keine Frage. Die Schlappohren gefallen ihnen aber mittlerweile noch besser, nun wo sie mich kennen und lieben gelernt haben ❤️.
Einen kupierten Stummelschwanz hingegen finden sie überhaupt nicht schön, aber Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Nachdem sich meine Zweibeiner mit dem Thema aber näher beschäftigt hatten, kam für sie glücklicherweise eh nur ein unkupierter Dobermann in Frage.
Gerechtfertigt wurde das Kupieren mit folgenden Argumenten:
Kupierte Hunde kann man zur Abwehr des Hundes nicht so leicht packen.
Gegenargument: Dieses Argument stammt ursprünglich noch teils aus den Zeiten des Römischen Reiches, wo sogenannte Kampfhunde gegen die Gladiatoren kämpften. Der Hund sollte dabei möglichst wenig Angriffsfläche bieten und wurde sowohl an der Rute, sowie an den Ohren sehr kurz kupiert, damit die Kämpfer ihn nicht so leicht packen konnten. Aus den Zeiten des alten Roms sind wir glücklicherweise längst raus.
Aber bei einem Dienst- oder Wachhund wäre das doch praktisch, mag mancher vielleicht denken. Die heutigen Gesetze schränken deren Einsatz jedoch in vielen Teilen ein. Der Wachhund kann in der heutigen Welt nicht mehr einfach so agieren, wie er es früher konnte. Und ob sich ein ertappter Einbrecher wirklich traut, einen wütenden Dobermann an den Ohren zu greifen, der mit Wucht auf ihn zu stürmt, ist wohl eher fraglich. Solche Ausnahmesituationen für den seltenen Fall der Fälle, rechtfertigen darüber hinaus noch lange nicht das Abschneiden von Körperteilen.
Hunde mit stehenden Ohren hören besser und sind somit wachsamer.
Gegenargument: Auch mit Schlappohren hören wir äußerst gut und sind super Wächter.
Die lange Rute bzw. ein Ohr könnte sich verletzen, wenn der Hund damit wo gegen schlägt.
Agument speziell für Jagdhunde: Kurzhaarige Jagdhunden könnten sich die Rute im Gestrüpp verletzen, wogegen langhaarige Hunde durch das üppigere Fell der Rute besser geschützt wären.
Gegenargument: Sowohl bei Privathaltern, als auch bei Dienst- oder Sporthunden wird dieses Argument schon mal genannt.
Welche Körperteile hast du dir schon mal verletzt, egal ob daheim, auf der Arbeit oder im Sport ? Macht es Sinn, vorsorglich Körperteile zu amputieren, nur damit man sich nicht dran verletzten kann ? Doch sicher nicht, oder ?!
Nur speziell bei Jagdhunden zieht dieses Argument leider noch bis heute, weshalb bei ihnen das Kupieren der Rute in Deutschland noch als einzige Ausnahme erlaubt ist. Da der Dobermann aber kein Jagdhund ist, kann man das Argument aus jagdlicher Sicht ebenfalls gleich wieder über Bord werfen.
Schlappohren sind häufiger von Innenohrinfektionen betroffen als Stehohren
Gegenagument: Diese Aussage stimmt zum Teil, da bei Schlappohren das Innenohr etwas weniger gut belüftet wird, wodurch in dem feucht-warmen Klima im Innenohr Entzündungen etwas leichter auftreten können. Aber auch hier kann man nicht pauschalisieren. Da wir Dobermänner im Freilauf oft im Galopp die Ohren regelrecht fliegen lassen, dürfte beim einem gut bewegtem Dobi schon genug Luft ins Ohr zum Durchlüften kommen. Ich hatte jedenfalls noch nie entzündete Ohren. Mann könnte sogar dagegen argumentieren, dass Staub, Pollen und Schmutz in Stehohren viel leichter eindringen kann und ebenfalls Entzündungen hervorrufen könnten. Werden die Ohren nicht gepflegt, egal ob Stehohren oder Schlappohren, kann es allgemein häufiger zu einer Innenohrinfektion kommen. Beim gepflegten Hund kommen sie dagegen eher selten vor, also kann man dieses Argument getrost vernachlässigen.
Ein kupierten Dobermanns schindet bei anderen mehr Eindruck
Mal ganz ehrlich, wer es nötig hat, einen Dobermann eher als imposantes Statussymbol anzuschaffen, ist eigentlich eine arme Socke. Eier trägt man in der Hose und führt sie nicht an der Leine neben sich spazieren!
Weil es schöner aussieht
Gegenargument: Du wärst doch sicher entsetzt, wenn Eltern ihrem Baby nach der Geburt das halbe Ohr spitz abschneiden lassen würden, nur weil sie Startrek-Fans sind und Spocks Ohren persönlich so schön finden. Jeder hat ein Recht auf körperliche Unversehrtheit, auch wir Hunde!
Zum Glück sieht das der Gesetzgeber auch in Bezug auf uns Hunde genauso.
Das Kupieren ist daher seit langem in Deutschland und vielen anderen Ländern verboten worden.
Was genau passiert beim Kupieren ?
Kupieren der Rute:
Im Alter von drei Tagen wird die Rute entfernt und oft nur ein Stummel gelassen.
Dabei wird die Haut rundum mit einem Skalpell eingeschnitten und zurückgezogen und der Schwanz zwischen den Wirbeln gekappt. Gegebenenfalls wird die Wunde vernäht, meist wächst sie jedoch ohne Vernähen wieder zusammen.
Eine andere Methode wird gerne von englischen Züchtern angewendet. Dort wird ein straffes Gummiband um die Rute gespannt, die Blutzufuhr wird von diesem Punkt bis an die Rutenspitze unterbrochen, was ein Absterben des abgebundenen Rutenteils bewirkt. Die Rute fällt nach zwei bis drei Tage ab, nachdem sie abgestorben ist.
Wie bei jedem operativen Eingriff können Entzündungen entstehen, darüber hinaus können nach dem Eingriff Phantomschmerzen auftreten. In seltenen Fällen kann durch das Kupieren der Rute Inkontinenz (Insuffizienz der Schließmuskulatur) auftreten.
Kupieren der Ohren:
Die Ohren werden zwischen der achten und zwölften Lebenswoche mit einer Metallklemme eingeklemmt, die überhängenden 2/3 des Ohrs werden abgeschnitten. Dabei werden mehrere Adern und Nervenstränge durchtrennt.
Die Ränder des verbleibenden Drittels werden vernäht und die verletzten hochempfindlichen Ohren in Spannung über dem Kopf mit Klebebändern fixiert, damit sich die Wundränder nicht zusammenziehen können, wodurch die neue gewünschte Form der Ohren beeinträchtigt würde. Nach gut einer Woche müssen die Fäden gezogen werden.
Auch hier besteht allgemein ein Infektionsrisiko. Der sehr schmerzhafte Eingriff sollten daher nur in steriler Umgebung unter ärztlich kontrollierter Narkose durchgeführt werden. Im Ausland, wo die kupierten Hunde heutzutage herstammen, wird aber oft nicht wirklich steril gearbeitet und die Narkose meist ebenfalls nicht fachmännisch überwacht. Küchentisch, Wachstuch und Billignarkose entsprechen hingegen eher der Realität. Ein Überwachung der Vitalfunktionen und der Körpertemperatur, sowie Infusion zur Einleitung von Schmerzmitteln während der Operation, findet dabei ebenfalls kaum statt.
Dies hat natürlich zur Folge, dass auch der eine oder andere Welpe die Prozedur nicht überlebt, aber darüber schweigt man sich einfach aus.
Ein an den Ohren kupierter Dobi kann aufgrund der ganzen Umstände evtl. langfristig mit Kopfscheue reagieren, was ebenfalls nicht verschwiegen werden sollte.
Damit ihr euch ein Bild vom Abschneiden der Ohren machen könnt, nun noch ein paar Videos. Schaut genau hin, vor allem, wenn ihr dafür seid!
Danach könnt ihr eigentlich nur dagegen sein, wenn ihr das Herz am rechten Fleck habt.
Ohren eines Dobermanns werden kupiert:
Nachsorge eines frisch kupierten Dobermanns: Video / Nachbehandlung nach Eingriff
Ohren ab und zack sie stehen ? Von wegen!
Viele unbedarfte Käufer eines kupierten Welpen denken, dass es mit dem operativen Eingriff des Kupierens allein getan wäre und die Ohren danach von allein stehen blieben. Dem ist nicht so !
Nach einer kurzen Abheilphase müssen die frisch kupierten Ohren immer wieder in die gewünschte Stellung nach oben fixiert werden. Dazu werden sie z.B. in ein Gestell eingespannt, welches auf dem Kopf platziert wird. Alternativ werden aber meist längliche, runde Schaumstoffrollen oder ähnliches, tief in die Ohren gesteckt und die Ohren daran mit Gewebeklebeband bzw. Leukoplast festgeklebt (daher der Begriff Tapen). Eine weitere, seltenere Methode wäre das Einkleben von Schalen/Ohrstützen aus festem Schaumstoff, die mit Hautkleber in das Innenohr geklebt werden.
Dieses Hochfixieren der Ohren ist nötig, da der Knorpel des Ohres anfänglich nicht hart genug ist, um das abgeschnittene Ohr allein in aufrechter Position zu halten. Das regelmäßige Tapen muss in der Regel mind. bis zum vollständigen Zahnwechsel erfolgen, also bis der Hund ca. 7-8 Monate alt ist. Manchmal dauert es aber auch deutlich länger, teils bis zum 12 Lebensmonat, vor allem bei längeren Ohren.
Käufer eines kupierten Dobermannwelpen sollten sich dessen bewusst sein. Man muss wirklich bereit sein, über einen längeren Zeitraum konsequent zu tapen, solange es nötig ist. Die Ohren sollte im Wechsel je ca. 5 Tage getapt bleiben, dann wird für ca. einen halben Tag alles entfernt und danach werden die Ohren wieder für 5 Tage getapt usw. bis die Ohren stabil stehen.
Wer mit dem Hochtapen nachlässig ist, wird schnell mit runter hängenden oder auf dem Kopf liegenden Ohren gestraft. Der Hund wurde dann also völlig umsonst kupiert und die eigentlich gewünschte Optik ist hinüber und der Hund muss evtl. mit unschönen Fehlstellungen der Ohren leben.
Gerade auf dem Kopf liegenden Ohren können bei Regenwetter für den Hund sehr unangenehm sein, da das Wasser ungehindert direkt in den Gehörgang läuft. Betroffene Hunde schütteln daher bei Regenwetter öfter den Kopf, um das hineingelaufene Wasser raus zu schütteln. Dadurch bedingt kann es auch leichter zu Ohrentzündungen kommen.
Ohren, die nach dem Kupieren und regelmäßigem Tapen trotzdem nicht zum Stehen kommen, können durch einen erneuten operativen Eingriff stabilisiert werden (durch Straffung der Muskeln ,der Haut oder durch Einsetzen von Silikonstäbchen). Aber auch hier kann es natürlich zu Komplikationen kommen und der eingesetzte Fremdkörper evtl. raus eitern. Entsprechende Tierärzte für solche OP´s sind eigentlich nur im Ausland zu finden, da solche Eingriffe in Deutschland nicht erlaubt sind, da sie ebenfalls zum Kupieren gezählt werden.
Der kupierte Dobermann Uwe wurde von seinen Vorbesitzern leider nicht entsprechend getapt.
Als er zu seiner jetzigen Besitzerin kam, war er leider schon zu alt, um die Ohren noch korrigieren zu können.
Nun trägt er meist ein Schlappohr, während das andere Ohr meist auf dem Kopf liegt. Manchmal liegen auch beide Ohren auf dem Kopf.
Aber süß ist er trotzdem 😊.
Eigentlich möchten wir das Kupieren an dieser Stelle ungern mit einer Anleitung zum Tapen unterstützen. Da aber vermehrt Halter mit jungen Tieren aus dem Tierschutz danach suchen, sei an dieser Stelle als Beispiel auf folgendes Video verwiesen:
Die Gesetzeslage im Einzelnen
In Deutschland ist das Kupieren der Ohren seit 1987 gesetzlich verboten, das Kupieren der Rute seit 1998.
Ausnahmen: Amputationen aus medizinischer Indikation (z. B. Tumore, Schwanzabriss) oder kupieren der Rute bei jagdlicher Nutzung in Deutschland nach § 6 Tierschutzgesetz.
Ein in Deutschland geborener Hund darf nicht zum Kupieren in ein anderes Land verbracht und wieder nach Deutschland zurück geholt werden, dies ist ebenso ein Straftatbestand.
In der Schweiz, in Österreich und vielen anderen Ländern ist das Kupieren ebenfalls verboten. In der Schweiz und in Österreich ist zusätzlich der Import grundsätzlich verboten (auch für Tiere aus dem Auslandstierschutz). Ausnahmen gelten dort für Kurzbesuche von Ausländern, eine Amputation mit Nachweis infolge medizinischer Indikation oder nachweisliches Kupieren vor Inkrafttreten der Bestimmungen.
Ausstellungsverbot
Für kupierte Hunde aus dem In- und Ausland gilt in Deutschland seit 2001 ein generelles Ausstellungsverbot. Auch in der Schweiz und in Österreich ist das Ausstellen kupierter Hunde verboten.
Warum sieht man trotz Verbot immer noch oft kupierte Dobermänner ?
Eine Gesetzeslücke in Deutschland macht es möglich. Die Einfuhr von geimpften Welpen und Hunden, die im Ausland geboren und kupiert wurden, ist noch erlaubt.
Mit einer Kupierbescheinigung muss belegt werden, wo und wann der Hund im Ausland kupiert wurde, im darin genannten Land muss das Kupieren noch erlaubt oder die medizinische Indikation aufgeführt sein.
Alle Welpen aus gelisteten Drittländern sind bei legaler Einfuhr jedoch mind. 15 Wochen alt.
Dies ergibt sich daraus, dass Welpen nicht vor der 12. Lebenswoche mit Tollwut geimpft werden. Nach der Impfung muss zusätzlich noch eine 21-tägige Wartezeit vor der Einfuhr eingehalten werden.
Bei nicht gelisteten Drittländern wie z.B. Serbien oder Russland ergibt sich sogar ein Mindestalter von 7 Monaten. Hier muss nach der Tollwutimpfung vor der Einreise eine Blutuntersuchung auf Antikörper gegen die Tollwut durchgeführt worden sein. Die Blutentnahme muss mindestens 30 Tage nach der Impfung und mindestens 3 Monate vor der Einreise erfolgen.
Darüber hinaus kommen aus dem Auslandstierschutz ebenfalls kupierte Hunde nach Deutschland, was meine Zweibeiner und ich nur in diesem Fall auch völlig ok finden. So erklärt sich, warum man in Deutschland immer noch kupierte Dobermänner sieht.
Das Geschäft mit kupierten Welpen boomt
Dies aber oft auf Kosten der Hunde!
Da in Deutschland trotz jahrzehntelangem Verbots immer noch eine rege Nachfrage nach kupierten Dobermännern besteht, haben Welpendealer für sich einen lukrativen Geschäftszweig gefunden. Über Verkaufsplattformen wie z.B. Ebay-Kleinanzeigen und Co. bieten sie kupierte Welpen zum Verkauf an. Dieser Umstand verleitet natürlich dazu, sich vorschnell einen kupierten Dobermann zu bestellen, weil man ihn ja so chic findet, ohne sich aber mit den Rasseeigenschaften auseinander gesetzt zu haben und die Umstände ernsthaft zu hinterfragen. So genau wollen viele das auch gar nicht wissen, Hauptsache es ist ein kupierter Welpe.
Woher die Tiere wirklich stammen, wird vom Verkäufer oft verschleiert. Nicht selten werden im Ausland ganze Würfe für ganz kleines Geld aus erbärmlichen Umständen aufgekauft und dann nach Deutschland für hohe Summen verkauft. Papiere sind meist gefälscht. Fragt man nach den Elterntieren, werden nicht selten im Netz gestohlene Bilder von fremden Hunden als vermeintliche Eltern zugeschickt. Das die Muttertiere oft ebenfalls unter erbärmlichsten Umständen gehalten werden, dürfte mittlerweile bekannt sein.
Die Folgen der anhaltenden Nachfrage an kupierten Dobis sind in den letzten Jahren sogar im Tierschutz deutlich zu spüren. Immer mehr im Ausland bestellte Dobermänner landen letztendlich im Tierheim oder werden privat wieder abgegeben. Man ist mit dem ach so schönen Hund plötzlich überfordert, hat Zeitmangel oder ähnliches.
Kupierten Dobermannwelpen aus illegalen Welpentransporten landen ebenfalls beschlagnahmt in den Tierheimen.
Wenn es wirklich unbedingt ein kupierter Dobermann sein soll, informiert euch gut über die Rasse und seht euch im Ausland bitte wenigstens nach einer ordentlichen kontrollierten Zucht um, wo die Tiere auch entsprechend gut gehalten und gesundheitlich gecheckt werden und wo das Muttertier vor Ort bei den Welpen mit zu besichtigen ist. Zumindest das seid ihr den Tieren schuldig!
Was bedeutet das Kupieren für uns Hunde ?
Neben dem Infektionsrisiko und den Schmerzen, die man uns durch das Kupieren unnötigerweise zuführt, werden wir in unseren innerartlichen Kommunikationsmöglichkeiten eingeschränkt. Gerade mit der Stellung unserer Rute zeigen wir Hunde dem Gegenüber unsere aktuelle Stimmung an. Ohne Rute und nur mit einem Rest-Stummel fehlt uns Hunden ein wichtiges Ausdrucksmittel, was zu Verständigungsschwierigkeiten mit Artgenossen führen kann.
Eine kupierte Rute benachteiligt uns zusätzlich in der Bewegung. Mit unserer Rute balancieren wir Hunde unseren Körper in Bewegung aus, vor allem bei Sprüngen oder in Kurven.
Schau, wie ich im Video meine Rute im Sprung zum Ausbalancieren benutze:
Kupierte Ohren schränken uns hingegen bei der Kommunikation nicht wirklich ein, vorausgesetzt, sie wurden nicht viel zu kurz kupiert.
Das monatelange Hochtapen der Ohren findet hingegen wohl kein Dobermann toll, selbst wenn er es brav über sich ergehen lässt. Ihr würdet es sicher auch nicht prickelnd finden, über Wochen oder Monate hinweg immer wieder mit übergroßen Ohropax in den Ohren rumzulaufen, oder ?
Darüber hinaus werden an den Ohren kupierte Welpen nicht selten zunächst von anderen Hunden eher isoliert gehalten. Aus Scharm, auf die getapten Ohren angesprochen oder gar beschimpft zu werden, gehen viele Halter kupierter Hunde anderen Hundebesitzern erst mal aus dem Weg. Dadurch wird eine Sozialisierung mit anderen Hunden behindert, wodurch eventuell der Grundstein für spätere Unverträglichkeiten mit Artgenossen gelegt werden kann.
Zum anderen ist es oft lästig, nach dem Spielen und Toben die Ohren evtl. neu tapen zu müssen oder man hat Angst vor Verletzungen.
Eine Frage, die sich künftige Besitzer eines kupierten Dobis stellen sollten
Kannst du Kritik ertragen und aushalten ? Einige Tierfreunde reagieren empört, wenn sie heutzutage noch einen kupierten Hund erblicken. Es hat sich längst herumgesprochen, dass Kupieren hierzulande eigentlich nicht mehr erlaubt ist. Manche fragen leider noch nicht mal nach den Hintergründen und poltern gleich los. Aber so sind manche Leute halt und damit muss der Halter eines kupierten Dobis klar kommen können.
Vielleicht wurde der Hund zwar bewusst vor Jahren so angeschafft, aber der Besitzer hat seine Meinung mittlerweile diesbezüglich schon geändert oder der Hund stammt aus dem Auslandstierschutz. Daher an dieser Stelle auch eine Bitte an die Kupiergegner:
Seid fair und erfragt in einem freundlichen Gespräch die Hintergründe und argumentiert sachlich. So erreicht man in der Regel viel mehr, als wenn man gleich drauf los schimpft!
Was ich schade finde
Dobermänner werden immer noch zu Tausenden Opfer dieses fragwürdigen Schönheitsideal. Auch in Deutschland gibt es immer noch viele Leute, die unbedingt einen kupierten Dobermann haben wollen und sich einen solchen aus dem Ausland besorgen.
Bei anderen, früher ebenfalls kupierten Hunderassen, wie Rottweilern, Boxern und Doggen, haben Freunde dieser Rassen schnell die neue Gesetzgebung akzeptiert, sodass man glücklicherweise von diesen Rassen seit langem kaum noch kupierte Tiere sieht.
Nur beim Dobermann will man es seit Jahrzehnten oft einfach immer noch nicht akzeptieren.
Warum kann man es für sich immer noch vertreten, einem Tier unnötig Schmerzen zuzufügen und es mit monatelangem Getape zu nerven und das nur für die schnöde Optik ?
Ich finde es traurig, was man einem kleinen Hundekind mit dem ganzen Prozedere abverlangt.
Hand aufs Herz, ist das wirklich nötig ?
Ist es nicht viel schöner, wenn ein Dobermannwelpe mit seinem Besitzer einfach unbeschwert die Welpen- und Junghundezeit genießen und vom ersten Tag an volles Vertrauen aufbauen kann, ohne diese ganzen unangenehmen Umstände ?
Eigentlich kann man darauf doch als echter Hundefreund nur mit Ja antworten, oder ?
Letztendlich muss jeder Dobermannhalter natürlich für sich selbst verantworten, ob er das Kupieren mit der Hundebeschaffung aus dem Ausland in Kauf nimmt und unterstützt.
Solange dies weiterhin legal möglich ist, muss man es wohl so hinnehmen, auch wenn das persönliche Herz in diesem Punkt ganz anders empfindet.
Nur durch ein generelles Importverbot, wie in der Schweiz und in Österreich, könnte das Thema Kupieren in Deutschland wohl irgendwann endlich der Vergangenheit angehören.
Wir sind dafür!
Noch ein abschließender Grund, die schönen Ohren des Dobermanns dran zu lassen
Frauchen sagt immer:
„Wer einmal die samtweichen Ohren eines Dobermanns gestreichelt hat, möchte keinen einzigen Zentimeter dieser wunderbaren Fummelfläche missen.“
Vielleicht konnte ich mit diesem Artikel den einen oder anderen Dobermannfan zum Umdenken bewegen, der bisher noch kupierte Dobermänner bevorzugt.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Wenn nicht, war es zumindest den Versuch wert.
Euer Tyson
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